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Kulturen - Tulpe

Die Tulpe - tulipa

Dieser Beitrag wurde von der Studierenden der Fachrichtung Zierpflanzenbau verfasst. Der Text wurde mit Postern anlässlich der Frühlingsausstellung 2000 auf Tafeln den Besuchern vorgestellt. Eine gute Quelle für weitere Informationen sind die schuleigene Seite über Geophyten und die holländische Seite Blumenzwiebeln.de.

Geschichte der Tulpe

Die Tulpe stammt aus der Türkei und wurde von Carlos Clusius in die Niederlande gebracht. Als Präfekt des Hortus Botanicus in Leiden, der bis zum heutigen Tag besteht, pflanzte Cludius 1593 eine Tulpenzwiebel in diesem botanischen Garten.

Im Frühjahr 1594 blühte dort die erste Tulpe; sie markierte den Beginn der Blumenzwiebelkultur in den Niederlanden.

Eine Kultur, die turbulente Zeiten kannte. Vor allem um 1630 wurden für Blumenzwiebeln buchstäblich haushohe Preise gezahlt. Eine Zwiebel war damals mehr wert als ein Grachtenhaus an der Keizersgracht in Amsterdam.

1610 - 1637: Es entsteht ein lebhafter Handel in Tulpenzwiebeln, die sich zu Spekulationsobjekten entwickeln.Vor allen 1623 bis 1637 steigen die Preise enorm. Beispiel: "Semper Augustus" kostete

1624 1.200,- Niederländische Gulden (NLG) pro Zwiebel, 1625 NLG 3.000.- ,1633 NLG 5.000.-,1637 NLG zahlte man für 3 Zwiebeln 30.000 NLG. Zum Vergleich: Ein Amsterdamer Grachtenhaus kostete damals NLG 10.000,-. Diese Periode sollte viel Aufmerksamkeit erhalten. Danach gab es in den Niederlanden nie mehr derartige Spekulationsgeschäfte.
Zum Glück sind Blumenzwiebeln heutzutage preiswerter.

Für ein paar Euro lässt sich schon ein anständiger Tulpengarten anlegen.

  • 1630: Die erste Papagei - Tulpen wird beschrieben
  • 1651: In Paris veröffentlicht P. Morin ein Tulpenverzeichnis.
  • 1661: Der Kurfürst von Brandenburg fährt in einer Beschreibung 126 verschiedene Tulpen an.
  • 1700-1730: Große Tulpenzeit in der Türkei. Mohammed Lalizari ist der größte Tulpenliebhaber. In dieser Zeit importiert die Türkei Tausende Zwiebeln aus den Niederlanden.
  • 18. Jahrh.: Die Hyazinthe wird beliebter als die Tulpe.
  • Um 1730 Spekulationsgeschäfte mit Hyazinthen.
  • 1730-1740: Der Marktgraf von Baden - Durlach gibt einen Katalog heraus aus dem ersichtlich wird, dass er bei 17 niederländischen Betrieben Zwiebeln eingekauft hat. 15 dieser Betriebe befinden sich in Haarlem.
  • 1734: Der Dialog von Waermondt und Gaergoedt über die Tulpenspekulation wird erneut herausgegeben, diesmal aufgrund der drohenden Hyazinthenspekulation.
  • 1750: Einführung der Tulpe "Kaiserkrone" (heute noch 2,3 ha).
  • 19. Jahrh.: Tulpenanbau expandiert, zunächst in Richtung Overveen und Bloemendaal, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Richtung Hillegom, Lisse und Noordwijk. Tulpen wurden als "Nebengut" bezeichnet, der Begriff "Zwiebeln" wurde ausschließlich auf Hyazinthe angewandt.
  • Derzeit nimmt die Tulpenproduktion in den Niederlanden eine Fläche von 7.500 Hektar ein, auf der 80% der Weltproduktion an Tulpen angebaut werden.
  • Seit Jahrhunderten bis zum heutigen Tag ist die Tulpe ein beliebtes Motiv in der Kunst (Gemälde, Glas, Keramik). Auch in der industriellen Produktion wird sie vielseitig eingesetzt (Stoffe, Kleidung, Anzeigen)

Botanik der Tulpe

  • Heimat: Türkei (Orient)
  • Habitus: Pflanze ist einkeimblättrig.
  • Bläter sind lanzettenförmig
  • Die Kelchblätter sind umgewandelt zu Blüten
  • Perigonblüte: Perigonblüte bedeutet, dass alles dreifach vorhanden ist (Staubblätter, Blütenblätter, Kelchblätter)

Sorteneinteilung der Tulpe in Klassen

Früh blühende Tulpen

  1. Einfache frühe Tulpen
  2. Gefüllte frühe Tulpen

Mittelfrüh blühende Tulpen

  1. Triumphtulpen
  2. Darwin - Hybriden - Tulpen

Spät blühende Tulpen

  1. Einfache späte Tulpen
  2. Lilienblütige - Tulpen
  3. Crispa - Tulpen
  4. Papageien - Tulpen

Wildtulpen

  1. Kaufmanniana - Hybriden
  2. Forsteriana - Hybriden

Der natürliche Zyklus der Tulpe

Damit man im Winter und Frühjahr hochwertige Blumen aus Tulpenzwiebeln erhält, muss man wissen, welche Faktoren die Blumenqualität beeinflussen.

In der Natur blühen Tulpen nur von Mitte April bis Mitte Mai. Die Zwiebeln können jedoch einfach durch Temperaturbehandlungen manipuliert und von November bis April getrieben - d.h. vorzeitig zur Blüte gebracht werden. Um beim Treiben gute Qualität zu erzielen, muss man die richtigen Massnahmen ergreifen, und zwar vom Roden bis zur Blüte im Gewächshaus. Aber auch um zu verstehen, warum Tulpen im Herbst und nicht im Frühjahr gepflanzt werden müssen, muss man den natürlichen Zyklus der Tulpe und die Möglichkeiten der Einflussnahme kennen.

In der Zwiebel ist der komplette Aufbau der Pflanze mit der Blüte enthalten. Erst in der Treiberei erfolgt in den Zellen eine Zellstreckung, die durch die ständige Wasseraufnahme stattfindet.

Rodung der Tulpenzwiebel

Werden Zwiebeln in anderen Klimazonen getrieben, z.B. Mittel- oder Südfrankreich, entwickeln sich die Tulpen schneller und können zwei bis drei Wochen früher gerodet werden (Ende Mai / Anfang Juni).

Die Tochterzwiebel wächst an der Mutterzwiebel heran. Im Oktober wird der Bestand geerntet, die Tochterzwiebeln werden gewonnen. Noch im Oktober / November erfolgt die Neupflanzung.

Die Tochterzwiebel liegt im Winter im Boden. Dort bildet sich die erste Blattanlage. Im zweiten Jahr treibt das erste Laubblatt aus und assimiliert. Gegen Jahresende erfolgt die Einlagerung der Reservestoffe in der Zwiebel. Es bilden sich je nach Ausgangssituation Zwiebeln mit drei bis vier Niederblättern.

Nach Rodung, Sortierung und Neupflanzung liegt die Zwiebel im Winter erneut im Boden. Im dritten Jahr erfolgt der Austrieb mit mehreren Laubblättern. Die Reservestoff - Einlagerung sowie die Sprossbildung erfolgen. Zunächst wird am Spross, erstes, zweites, drittes und viertes Laubblatt angelegt. Anschließend erfolgt die Umstimmung des Wachstumsbereichs zum Blütenwachstum.

Ernte in der Gärtnerei

Die Zwiebel wird für die sehr frühe Treiberei sofort nach dem Roden eine Woche lang einer Temperatur von 34 °C ausgesetzt, dadurch kann das Stadium G um 4 bis 7 Tage vorgezogen werden. Die Idealtemperatur für die Entwicklung von Stadion G beträgt 20 °C.
Durch die Wärmebehandlung wird eine Verfrühung beabsichtigt, damit man früher in die Kühlbehandlung gehen kann. So ist es möglich an Weihnachten blühende Tulpen zu kaufen. Ohne die Wärmebehandlung würden die Tulpen erst ganz normal im Frühjahr erblühen.

Das Stadium G

Was heißt eigentlich Stadium G ?

In der Zwiebel sind jetzt die ganzen Blütenanlagen voll entwickelt ! Die Zwiebeln werden aufgeschnitten, so dass der Vegetationspunkt sichtbar wird. Der Vegetationspunkt liegt tief im Zwiebelinnern in der Mitte des Zwiebelbodens. Um das Entwicklungsstadium gut zu erkennen, muss man die Laubblätter, die den heranwachsende Blumen bedecken, entfernen.

Für die Untersuchung nimmt man ein binokulares Mikroskop, durch das der Vegetationspunkt 25- bis 30-fach vergrößert wird und alle Teile der Blume gut sichtbar sind.

Wenn alle Zwiebeln der Probe Stadium G erreicht haben, können die anschließenden Temperaturbehandlungen - zunächst Zwischentemperatur und dann Kühlung - einsetzen.

Kühlung

Als Kühlbedarf wird die Anzahl der Wochen aufgeführt, den die aufgeführten Zwiebelblumenarten benötigen, ehe sie ins Gewächshaus zum Treiben aufgestellt werden können. Hierzu gehören auch 9 °C Tulpen, bei denen nachfolgend auf die Behandlung mit Zwischentemperaturen bereits ein Teil der Kühlungswochen im trockenen Zustand gegeben wurden.

Als ungekühlte Tulpen bezeichnet man Tulpen, die ihre erforderliche Anzahl von Kühlwochen erst nach dem Legen bekommen. Die Behandlung mit Zwischentemperaturen muss vorher schon abgeschlossen sein.

Bei 5 °C Tulpen erhöht die Blumenzwiebel den gesamten Kühlbedarf in trockenen Zustand bereits vor dem Legen. Bei diesen kühlen Temperaturen wachsen aus der Zwiebel die Wurzeln.

Treiberei der Tulpen

Vortreiben ist bei Tulpen grundsätzlich möglich Voraussetzung : Kühlbedarf erfüllt, Triebe müssen kurz sein. Die Antreibtemperatur im beheizten Gewächshaus beträgt zunächst die ersten zwei Wochen 18 °C. Später werden sie zum Abhärten etwas kälter, bei ca. 14 °C, gestellt. In dieser Phase saugen sich die Zellen mit Wasser voll und strecken sich in die Länge.

Als Kühlbedarf wird die Anzahl der Wochen aufgeföhrt, den die aufgeführten Zwiebelblumenarten benötigen, ehe sie ins Gewächshaus zum Treiben aufgestellt werden können. Hierzu gehören auch 9 °C Tulpen, bei denen nachfolgend auf die Behandlung mit Zwischentemperaturen bereits ein Teil der Kühlungswochen im trockenen Zustand gegeben wurden.

Als ungekühlte Tulpen bezeichnet man Tulpen, die ihre erforderliche Anzahl von Kühlwochen erst nach dem Legen bekommen. Die Behandlung mit Zwischentemperaturen muss vorher schon abgeschlossen sein.

Bei 5 °C Tulpen erhält die Blumenzwiebel den gesamten Kühlbedarf in trockenen Zustand bereits vor dem Legen. Bei diesen kühlen Temperaturen wachsen aus der Zwiebel

Ernte in der Gärtnerei

Der Vorteil des Fachbetriebes hebt sich Klar und deutlich von den anderen Mitbewerber ab. Den die Frische und Top Qualittät der Tulpen in einer Vielzahl von Farben und Formen bekommen sie nur bei ihrem Gärtner. Er weiß genau den richtigen Erntezeitpunkt.

  • Nur die ausgefärbten Tulpen werden geerntet.
  • Schnittstellen werden schräg angeschnitten damit sie ausschleimen können.
  • Um frische Tulpen zu garantieren schneidet er nur soviel wie Sie benötigt.